Knapp 3,5 km nordöstlich vom Stadtzentrum Forst, am Weg zwischen Mulknitz und Neu Sacro, befindet sich ein sagenumwobenes Waldstück- der Mückenhain.
Im 16. Jahrhundert hatten hier die von Rothes, vermutlich als Vasallen der Bibersteiner, ihren Sitz. Auf einer Kaupe soll sich ihr Vorwerk mit Herrenhaus befunden haben. Doch das umliegende Landstück war teils sumpfig und sandig und warf wenig Ertrag ab. Vieleicht vor diesem Hintergrund verlegte sich zwischen 1540- 1550 Nickel von Rothe auf die Raubritterei.
Fern von Forst, in Schlesien und der Oberlausitz, überfiel er die zu den Messen ziehenden Kaufleute und raubte ihre Wagen aus. 1551 wurde er in Breslau hingerichtet. Als Adliger hatte er das Vorrecht, das dies durch Köpfen und nicht durch den Strang erfolgte.
Obwohl heute im Mückenhain keine Spuren einer adligen Wohnanlage zu finden sind, scheint das Vorwerk nicht unbedeutend gewesen zu sein. Es gelangte später in herrschaftlichen Besitz. So war es Anfang des 17. Jahrhundert Sitz einer Anna von Bieberstein (gest.1644).
Im Zuge der Separation wurden die Landbesitzverhältnisse für die Dörfer Mulknitz, Naundorf und Sacro neu geordnet und die Brühls für weggefallene Dienste ihrer Untertanen mit Land entschädigt. Das Vorwerk Mückenhain wurde aufgelöst. Aus den Brühlschen Altbesitz und den Entschädigungsländereien wurde 1842 ein neues Vorwerk mit über 170 ha gebildet; Gut Neu Sacro, knapp einen Kilometer vom einstigen Ritternest entfernt.
Nach der Enteignung 1945 wurde es als volkseigenes Gut weitergeführt.
Seit Oktober 2013 mit dem Hofladen und der Gastronomie eine touristische Attraktion.
Text aus der Broschüre zur Sonderausstellung der Stadt Forst (Lausitz)
"Herrenzeiten- 700 Jahre Adelsherrschaft Forst-Pförten"